Dr. Uwe Quade liebt und lebt die Kunst.
Kunst ist für den Rohrbacher Uwe Quade ein tiefes inneres Bedürfnis und eine Entdeckungsreise in die Welt der Formen und Farben. Der 75-Jährige ist ein künstlerischer Tausendsassa, gestaltet Figuren aus Holz, Ton und Stein, zeichnet, betreibt Digitale Malerei und Makrofotografie und stellt Schmuck aus Dichroic-Glas her. Als Naturwissenschaftler und Kernphysiker liebt es Uwe Quade, mit unterschiedlichen Materialien zu experimentieren. Er beobachtet seine Umgebung genau und zieht daraus seine Inspiration. „Produzieren ist viel wertvoller als Konsumieren“, so seine Überzeugung.
Uwe Quades Vater hat bereits gemalt und geschnitzt. Zwischen 1945 und 1950 hat er die Familie sogar mit seinen Schnitzarbeiten ernährt und im Dorf Marien- und Jesus-Figuren verkauft. „Als kleiner Bub habe ich schon immer mitgeschnitzt“, erinnert sich der Künstler. Nach dem Abitur stellte er sich die Frage: Werde ich Künstler oder mache ich was G’scheites? Uwe Quade entschied sich für den zweiten Weg, studierte Kernphysik und hatte ein erfülltes Berufsleben.
Der Wendepunkt
Mit 55 Jahren kam der Wendepunkt, als er an Krebs erkrankte. „Wenn das gut ausgeht, ändere ich mein Leben. Dann mache ich das, was mir Spaß macht“, sagte er zu seiner Frau. Es ging gut aus und Uwe Quade wandte sich wieder mehr der Kunst zu. Seit 1996 kam er abends von der Arbeit nach Hause und arbeitete bis tief in die Nacht hinein an seinen Figuren. Talent alleine reiche nicht aus, Arbeit gehöre auch dazu, sagt Uwe Quade.
Das Modell hat der Künstler alleine im Kopf, doch ist es oft kritisch, was der Ton aushält. Die Kunst sei ein ewiges Auf und Ab, es gäbe immer wieder Niederlagen, erzählt der 75-Jährige. Mehrere Monate vergehen, bis eine Skulptur fertig ist. Passiert ein Fehler, muss man möglicherweise die ganze Skulptur oder große Teile davon neu machen. Ist das Werk endlich vollbracht, stellen sich Freude und Erleichterung ein: „Das ist wie bei einer Bergwanderung: Man freut sich unglaublich, wenn man endlich den Gipfel erreicht hat.“ 25 Aktskulpturen hat er insgesamt erschaffen – allesamt unverkäuflich. Für Interessenten stellt er jedoch gerne Kopien in Ton, Holz oder Bronze her.
Grenzen überschreiten
Seit 2002 zeichnet Uwe Quade außerdem. Bilder malt er im Gegensatz zu Skulpturen „im Nu“. Hierfür hat er sich oben unter dem Dach ein helles Atelier eingerichtet. Vielfältige Bilder, manche mit Bleistift oder Tusche gemalt, andere mit Pastell oder Acryl, begleiten den Besucher im Treppenhaus nach oben. Der Maler scheut sich keineswegs vor Farbe und neuen Herangehensweisen. Spannend die Arbeiten, bei denen er die Farben von Fotografien invertiert, mit Malerei kombiniert und gewissermaßen die Grenzen überschreitet. Neben zahlreichen anderen Motiven findet sich immer wieder der Heimatbezug: So hat Uwe Quade in einem Zyklus fünf Kirchen aus dem Gemeindebereich mit Tusche zu Papier gebracht. Die Schaffenskraft des 75-Jährigen scheint schier grenzenlos: „Ich habe so viele Ideen, dass sie mich fast erschlagen.“ Nur merke er allmählich, dass er aufgrund des Alters immer weniger davon verwirklichen könne.
Dr. Uwe Quade
Am Wasserwerk 2 b, Rohrbach
E-Mail: uwe.quade@art-studios.eu
www.quadekunst.webnode.com